Protest gegen Straftäter-Ansiedlung erfolglos

UNTERBRINGUNG Hamburgs Senat trotz Protesten bleibt bei seiner Haltung: Drei ehemalige Sicherungsverwahrte sollen im Stadtteil Moorburg wohnen

Der Hamburger Senat will weiterhin drei ehemals Sicherungsverwahrten in einem Haus in Moorburg unterbringen. Das erklärte Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) gestern vor Hamburgischen Bürgerschaft. Man habe sich das Thema „nicht ausgesucht“, so Scheele, „aber wir müssen verantwortungsvoll damit umgehen“.

Insgesamt 14 städtische Objekte seien geprüft worden, Moorburg sei als neuer Wohnort der sinnvollste. Scheele sagte zu, dass die Behörde dem Anwohnerforum „Runder Tisch Moorburg“ die anderen Standorte und die Alternativenprüfung „im kleinen Kreis“ offenlegen werde. „An die große Glocke hängen“ wolle er das aber nicht. Eben das forderten gestern CDU und FDP, während Grünen und Linksfraktion die Senatsentscheidung im Grundsatz unterstützten. Sie warnten vor „populistischen Scheindebatten“.

Bislang sind die drei entlassenen Schwerverbrecher in einem leer stehenden Altenheim im Stadtteil Jenfeld untergebracht, das abgerissen werden soll. Die Männer sind juristisch frei und können leben, wo sie wollen. Ihr geplanter Umzug in ein Bauernhaus in Moorburg hat heftige Proteste bei Anwohnern ausgelöst. Das wäre „in jedem Stadtteil der Fall gewesen“, sagte Urs Tabbert (SPD). „Das Kriterium St. Florian funktioniert aber nicht.“

Der CDU-Abgeordnete André Trepoll vermisste „ein langfristig tragfähiges Konzept“. Er würde die Männer am liebsten in die Nachbarbundesländer abschieben: „Der Senat“, sagte er, „sollte hier eine norddeutsche Kooperation anstreben.“  SMV