taz🐾sachen: Bananenhiphop hinter Zeitung
Kennen Sie das? Der Algorithmus der sozialen Medien kennt Sie mal wieder besser, als Sie denken. Bei mir zum Beispiel wurde kürzlich aus – fast – unerfindlichen Gründen ein Video der Band „Deine Freunde“ angepriesen, die eigentlich nur kennt, wer Kinder im Umfeld hat. In ihrem neusten Video „Wieder deine Freunde“ mokieren Sie sich brillant gehiphopt über spießige Eltern, die ihre Kids warnen, dass „Deine Freunde“ einen schlechten Einfluss hätten mit ihrem Rumgehopse und dass irgendwas ohne Beat und Bass, dafür mit Niveau, in den Zoo oder so, besser sei. Kindermusik, die Spaß macht – auch Erwachsenen, die ihr Herz allen Anflügen von Antiautorität noch nicht verschlossen haben. Danke, Algorithmus!
Was das mit der taz zu tun hat? Äh, nix erst mal.
Aber dann schiebt der Algorithmus noch das Frühwerk der „Freunde“ nach: „Schokolade“, ein anarchisch-intellektueller Ernährungsdiskur (Mamas Obst vs. Omas Schokolade). Und in dem Video staksen die drei Freunde an einer Parkbank vorbei, auf der eine Banane hinter einer Zeitung hervorlugt.
Genauer gesagt: Es handelt sich um zwei Seiten der taz! Vom 18. August 2011.
Die „Leibesübungen“ schreiben da über Mirko Slomka, der mit Hannover 96 in der Europa League spielt (ja, das ist erst 8 Jahre her). Und für die Kultur rezensiert Barbara Schweizerhof die Komödie „Crazy, Stupid, Love“ unter dem Titel „Vollendet höfliches Draufgängertum“.
Ist das nicht das Motto von „Deine Freunde“? War es ein Wink mit der Banklatte, dass das Trio eine taz-Rezension will? Wer verklickert das jetzt dem Musikredakteur? (ga)
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