Kein Missmanagement

Senat erklärt die Finanznot des zum Verkauf stehenden Tropeninstitutes allein mit rückläufigen Patientenzahlen

Nach Ansicht des Senats ist die schlechte wirtschaftliche Situation des Bernhard-Nocht-Institutes für Tropenmedizin (BNI) nicht auf Missmanagement, sondern auf rückläufige Patientenzahlen zurückzuführen. Das geht aus Antworten auf kleine Anfragen von SPD und GAL hervor. Die Stadt hat die klinische Abteilung des BNI zum Verkauf ausgeschrieben (taz berichtete).

Der Senatsantwort zufolge ist die Auslastung der tropenmedizinischen Abteilung seit 2001 stetig zurückgegangen. Vor vier Jahren waren die 68 Betten noch zu 63,2 Prozent belegt. Die Anzahl der Betten wurde dieses Jahr bereits auf 62 reduziert. Dennoch liegt die Auslastung nur bei 28,0 Prozent. Die meisten Patienten werden wegen unterschiedlicher Infekte, Tropenkrankheiten oder Aids eingewiesen.

Nach Bekanntwerden der Verkaufspläne war auch von „erheblichen Mängeln im kaufmännischen Bereich“ die Rede. Unter Verstoß gegen das Hamburgische Haushaltsrecht sollen Kredite aufgenommen worden sein. Das aber verneint der Senat nun: „Es wurden und werden keine Kredite in Anspruch genommen.“ EE