Gandschi setzt Hungerstreik fort

TEHERAN/BERLIN afp/taz ■ Die Ehefrau des iranischen Oppositionellen Akbar Gandschi hat Angaben der Justiz dementiert, wonach ihr Mann seinen Hungerstreik beendet habe. „Wenn er aufgehört hätte zu hungern, hätten sie mich zu ihm gelassen, damit ich das verkünde“, sagte Massumeh Schafije am Mittwoch. Sie habe ihren Mann seit neun Tagen nicht mehr sehen dürfen. Jedes Mal, wenn sich sein Zustand verschlechtere, werde ihm ein Tropf angelegt, „aber er weigert sich hartnäckig, wieder zu essen“. Ein Vertreter des Teheraner Krankenhauses Milad bestätigte Angaben der halbamtlichen Nachrichtenagentur Ilna, dass Gandschi die Nahrungsaufnahme nach wie vor verweigere. Ein Justizsprecher hatte am Dienstag gesagt, Gandschi habe seinen Hungerstreik beendet. Der 46-jährige Gandschi ist seit 61 Tagen im Hungerstreik. Einem Appell seiner Anwältin, der Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi, für seine sofortige und bedingungslose Freilassung haben sich mittlerweile 14 weitere Träger eines Nobelpreises angeschlossen. Inzwischen fordert auch die US-Regierung die unverzügliche Freilassung von Gandschi.