Thomas Scheibitz, Maler und Bildhauer
: Einblick (794)

Zur Person

Foto: © Atelier Scheibitz

Thomas Scheibitz, 1968 geboren in Radeberg, lebt und arbeitet in Berlin. 1991–1996 Studium an der HfbK Dresden. 1996–1998 Meisterschüler an der HfbK Dresden. Zahlreiche internationale Ausstellungen, unter anderem „Doppelstern (Double Star)“ Hakgojae Gallery, Seoul, Südkorea (2019, solo); „The Hunter in the Snow, Sprüth Magers Los Angeles, USA „Painting after painting after painting after: Image-making in contemporary Germany“, Guangdong Museum of Art, Guangzhou, China (2018, group); „THE GARDEN OF EDEN“, Palais de Tokyo, Paris, Frankreich (2012, group). Seit 2018 ist Thomas Scheibitz Professor für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Die Ausstellung „Pablo Picasso x Thomas Scheibitz. Zeichen Bühne Lexikon“ läuft noch bis 2. Februar 2020 im Museum Berggruen (siehe oben).

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

Thomas Scheibitz: Die derzeitige Ausstellung von Eugen Schönebeck in der Galerie Judin in Berlin. Für mich einer der wichtigsten Künstler der letzten Zeit. Für unsere jüngere deutsche Kunstgeschichte hat er das Thema des Bildes ausgelotet mit Idealismus, Zweifel und Verweigerung. Konsequent wie kaum ein anderer.

Welches Konzert oder welchen Club in Berlin können Sie empfehlen?

Ich müsste ein Konzert empfehlen, was ich leider verpasst habe, aber von dem ich sicher bin, es hat die Musik und den Geist „getroffen“. Casper Brötzmann zusammen mit Sunn O))) im Festsaal Kreuzberg. Das war am 30./31. 7. dieses Jahres.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie zurzeit durch den Alltag?

Magazine lese ich nicht so häufig, bzw. besorge ich sie nur um Abbildungsmaterial zu finden für Collagen etc. Eines der besten Magazine ist für mich aber 032c. Das Heft ist von der Form her sehr anregend und größtmöglich genrefrei, offen und hat eine kuratorische Idee, die künstlerisch ist.

Was ist Ihr nächstes Projekt?

Mein nächstes übergreifendes Projekt wird sein, meine Skulpturen in den Außenraum zu transformieren. Das bedeutet neuer Materialwechsel und jeweils Ortsbestimmung oder „Fundamente setzen“ für die Themen im Außenraum.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen am meisten Freude?

Seit gut zwei Jahren habe ich einen speziellen Hammer auf dem Schreibtisch liegen. Mit dem hat mein Vater vielleicht fünfzig Jahre Schriften gehauen in Marmor, Sandstein und Granit. Der Hammer hat einen kürzeren Stiel als üblich und mit ihm ist nur an der Querseite des Kopfes gearbeitet worden. Er sieht dadurch aus wie eine konzeptionelle Skulptur. So oft ich kann, nehme ich ihn in die Hand.