Stewardessen der Lufthansa streiken

ARBEITSKAMPF Die Flugbegleiter wehren sich gegen den Einsatz von Leiharbeitern in den Maschinen

BERLIN taz | Passagiere der Lufthansa müssen am Freitag mit Flugausfällen oder Verzögerungen rechnen. Grund ist ein Streik des Kabinenpersonals, das sich gegen den Einsatz von Leiharbeitern und Auslagerungen wehrt. Welche Flüge die Stewards und Stewardessen konkret bestreiken, will die Gewerkschaft Unabhängiger Flugbegleiter (Ufo) erst sechs Stunden im Voraus bekannt geben. So soll es dem Unternehmen erschwert werden, Ersatzpersonal von anderen Standorten heranzufliegen.

Nach den Ankündigungen der Gewerkschaft kommen sowohl Frankfurt als auch Berlin als erste Streikorte in Frage. So verkündete die zentrale Streikleitung, dass der eine oder andere überrascht sein werde, „dass der Streik an dem Ort stattfinden wird, wo auch die Verantwortung für das derzeitige Lufthansa-Desaster begann“. Neben dem Hauptdrehkreuz und Tarifverhandlungsort Frankfurt könnte damit auch Berlin gemeint sein, wo die Lufthansa erstmals Leiharbeiter in ihren Maschinen eingesetzt hat. Auch München kommt als wichtiger Lufthansa-Stützpunkt in Frage.

Die Gewerkschaft jedenfalls ist entschlossen, „für den Erhalt des Lebensarbeitsplatzes Kabine“ zu kämpfen. Dabei wehren sich die rund 19.000 Flugbegleiter nicht nur gegen den Einsatz von Zeitarbeitern, sondern auch gegen Pläne, Arbeitsplätze in „billige Personalleasinggesellschaften auszulagern“. Zudem fordert die Gewerkschaft nach drei Jahren Nullrunde mehr Gehalt. „Ganz besonders in den unteren Gehaltsstufen besteht dringender Handlungsbedarf.“ Fluggäste sollten sich bei Firmen-Hotlines informieren. ROT