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„Der Distelfink“ Foto: Verleih

Wie die Vorlage bewegt sich auch der filmische „Distelfink“ zwischen zwei Ebenen: der Gegenwart, in der der Icherzähler Theo Decker in einem Amsterdamer Hotelzimmer sein Schicksal beklagt, und der Vergangenheit, in der der 13-jährige Theo bei einem Terroranschlag im New Yorker Metropolitan Museum seine Mutter verliert. Im Taumel der Explosion bekommt der Junge von einem sterbenden Mann zwei Dinge übergeben, die seinen Lebensweg prägen werden: einen Ring und ein Bild des Rembrandt-Schülers Carel Fabritius, das einen Distelfink zeigt. Theo versteckt es, der Ring bringt ihn zum Restaurator Hobie, der antike Möbel aufpeppt und nicht immer als das verkauft, was sie sind. Man ahnt, was Crowley an dem Stoff reizte: ein klassischer, doch moderner Bildungsroman mit einem komplexen Charakter als Hauptfigur. Der Zufall ist es, der Theos Existenz prägt, der seinen Weg bestimmt und auch den Film. Im Ergebnis ist „Der Distelfink“ jedoch viel zu gediegen, um als Film zu überzeugen.