piwik no script img

taz Salon Wie geht Regieren zu dritt?

Es hat ja gerade erst losgelegt, das erste rot-grün-rote Bündnis Westdeutschlands, und Haushaltsberatungen gab‘s noch gar nicht. Zu früh also, um zu fragen, wie das geht mit dem Regieren zu dritt und wie sich die neue Koalition so schlägt beziehungsweise verträgt? Keineswegs! Das zeigte der taz Salon am Dienstag im Lagerhaus deutlich, denn vor allem das Publikum wollte die Gunst der frühen Stunde nutzen und Verbindliches zum Koalitionsvertrag wissen. Sascha Karolin Aulepp, Landesvorsitzende der SPD, Cornelia Barth, Vorstandssprecherin der Linken und Alexandra Werwath, Vorstandssprecherin der Grünen (v. l. n. r.) standen sowohl ihm als auch Moderator und taz-Redakteur Benno Schirrmeister Rede und Antwort und bekamen die Chance, sich für die Zukunft in das eine oder andere Thema noch etwas einzuarbeiten. Zum Beispiel ins Thema Pflege: Ihm widmet sich der Koalitionsvertrag mit nur wenigen Sätzen und das, obwohl Bremen laut Verband der Ersatzkassen (VdEK) in der ambulanten und stationären Versorgung alter Menschen am schlechtesten abschneidet. Was die Koalition dagegen zu tun gedenkt, darauf konnte keine der drei Podiumsgäste eine Antwort geben – der Arbeitsauftrag ist (hoffentlich) angekommen. Beim Thema Wohnen waren die Antworten umso klarer: mehr Sozialwohnungen soll es geben, mehr Belegrechte, mehr Wohnungsbau. Beim Thema Transaktionssteuer und Ankauf von Steuer-CDs herrschte ebenso Einigkeit wie beim Willen zur schnellen Einrichtung einer Anti-Diskriminierungs-Stelle. Harmonie oder zumindest ihre Demonstration war ohnehin oberstes Gebot: „Ich habe mir rot-grün-rot gewünscht und deshalb geht‘s mir gut“, sagte Aulepp. Man habe gemeinsam „eine grundsätzliche politische Haltung markiert und uns damit auf einen guten Weg gemacht“, sagte Werwath. Und „ganz geschmeidig“ sei sie, sagte Barth, denn: „Ich gehe nicht davon aus, dass wir scheitern.“ Denn man tau! Foto: Kerstin Rolfes

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen