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Loge bezahlt aus der Arbeitslosenversicherung

„Luxus für den guten Zweck“,

taz Bremen vom 24. 9. 19

Es ist grotesk: Öffentliche Gelder, zweckbestimmt für Ausbildung und Betreuung von gehandicapten Rehabilitanden, setzt der Geschäftsführer des Berufsbildungswerkes, Torben Möller, für privates Amüsement in Loge 22 des Weserstadions ein und begründet sein Vorgehen mit einer „Marketingstrategie“. Der Spaß kostet dann mal eben 30.000 Euro. Alles klammheimlich, nur einigen Abteilungsleitern war’s bekannt. Logisch, die saßen mit dem Chef und Verwandtschaft in der Loge. Bezahlt aus der Arbeitslosenversicherung. Der Betriebsrat, der dieses öffentlich machte, wurde vors Arbeitsgericht gezerrt. Vergeblich!

Aufsichtsratsgremien des BBW, Agentur für Arbeit und Sozialverband Deutschland und die Politik schweigen dazu. Darüber hinaus wird in der Belegschaft gemunkelt, dass dieses nur die Spitze des Eisberges sei, teurer Dienstwagen, teure Büroeinrichtung, immer die neuesten Handys ergänzen den Eindruck der Selbstbedienung. Hier werden Ausbildungsplätze und Arbeitsplätze leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Wenn dazu schon politisch geschwiegen wird, sollte sich die Staatsanwaltschaft interessieren. Courage ist gefragt! Michael Müller, ehemaliger Betriebsratsvorsitzender Berufsbildungswerk, Eckard Hasselmann, ehemaliger Abteilungsleiter Ausbildung Berufsbildungswerk, Bremen