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„Rambo: Last Blood“ Foto: Universum

Rotglühend geht die Sonne auf. Die Latina-Haushälterin kocht Kaffee für den müden Helden John Rambo (Sylvester Stallone), der in Arizona seinen Lebensabend fristet. Sandfarbenes Americana-Klischee. Unter der hübschen Oberfläche hat Rambo, wie immer wortkarg, ein Tunnelsystem angelegt. Eine Referenz an „Rambo 2“, in dem Stallone in den 80er Jahren im Alleingang den Vietnamkrieg gewann. Doch „Rambo: Last Blood“ hat keine Selbstreflexion, nichts Spielerisches. Ein neurotisches Psychogramm des alten, weißen Amerika in Zeiten von Donald Trump, angetrieben von kaputten Ängsten und bodenloser Wut. Die Story vollkommen überraschungsfrei. Die Nichte Gabrielle wird in Mexiko von der Mafia entführt, geschunden, zur Prostitution gezwungen und getötet. Stallone wird erst geprügelt, ehe der Rachefeldzug beginnt. Der Soundtrack feiert jede spritzende Wunde und Blutfontäne als Sieg. Rambo kann nicht ironisch werden, deshalb wird die Gewalt hysterisch. In Cineplexen