Bücher erst im Herbst

Die Verteilung von Schulbüchern verzögert sich doch an mehr als nur drei Hamburger Schulen

Die Äußerung von Schulsenatorin Alexandra Dinges-Dierig (CDU), in den „ersten Tagen“ des neuen Schuljahres könnten alle Schulen bis auf drei ihre Kinder mit Büchern versorgen, erntet Widerspruch: „In unserer Schule vermute ich, dass wir kurz vor den Herbstferien alle Bücher haben werden, also in vier bis sechs Wochen“, sagt der Leiter der Schule Königstraße, Klaus Wendtland. Er könne nur einen Teil der Bücher in den ersten Tagen ausgeben, und bei anderen Büchern könne es auch wegen Softwareproblemen zu einer Verzögerung kommen: „Und meine Schule ist nicht die Einzige, bei der das so ist“, sagt er.

Das bestätigt auch Elternvertreter Frank Ramlow aus Billstedt-Horn. So gebe es allein in seinem Schulkreis mit dem Steinadlerweg, der Möllner Landstraße und der Erich-Kästner-Schule drei Standorte, an denen die Eltern noch nicht einmal die Lernmittellisten erhielten. Zwar hätten die Schulen schon ein paar Bücher bestellt, so Ramlow, „die Eltern konnten aber noch nicht ankreuzen, ob sie kaufen oder mieten wollen“.

Dinges-Dierig hatte sich am Mittwoch festgelegt (taz berichtete), als sie erklärte: „324 von 327 Schulen haben alles erledigt und werden in den ersten Schultagen auch mit ihrer kompletten Schulbuchauswahl oder Arbeitshefteauswahl oder sonstigen Materialien an den Start gehen.“ Diese Aussage, erläuterte ihr Sprecher Alexander Luckow gestern, beziehe sich darauf, „dass die Bücher in der Schule sind“. Er gehe aber davon aus, dass es „in der Regel“ auch mit den Lernmittellisten klappt. kaj