KURZKRITIK: KLAUS WOLSCHNER ÜBER DEN MUSIKFEST-AUFTAKT
: Nur zufriedene Gesichter

Die Eröffnung des Musikfestes mit einer „Großen Nachtmusik“ ist schon Tradition: 24 Konzerte gab es am Samstag an acht Orten rund um den Bremer Marktplatz.

Die rund 3.000 BesucherInnen konnten an einem langen Musikabend zwischen drei verschiedenen Konzerten flanieren. Der Marktplatz war in den Pausen entsprechend voll, 120 Scheinwerfer illuminierten die Fassaden rund um Bremens „gute Stube“.

Im Hof des Landgerichtes und des Atlantik-Hotels gab es Jazz, im Dom alte Vokalmusik. Im Festsaal das Rathauses wurden für Kenner Bachs Orchestersuiten auf historischen Instrumenten gespielt, in der Bürgerschaft ging es mit dem Delian-Quartett auch unterhaltsam zu: Matthias Brandt trug Kuddel Daddeldus Rotkäppchen von Ringelnatz vor und „Frau Trude“ von den Gebrüdern Grimm. In der Glocke kombinierte das Ensemble Matthäus mit einem Rossini-Programm: Ein Dirigent, der im Duett mitzusingen versuchte, brachte das Publikum zum Lachen, und die kanadische Opernsängerin Marie-Nicole Lemieux begeisterte durch ihre wunderbare Stimme und ihren mimischen Witz.

Das Musikfest verließ programmlich nicht die sicheren Bahnen – die Eröffnung sorgte so für rundum glückliche Menschen. Und Werder hatte gewonnen – was will das Herz mehr?