meinungsstark
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Sündenbock für alle heißt jetzt SUV?

„Nieder mit der Autokratie“, taz vom 10. 9. 19

Es ist ein beliebtes und Stimmung machendes Spiel, der Bevölkerung Schuldige und Sündenböcke vorzuführen, an denen Wut, Zorn und mehr entladen werden kann. Die Empörten sind derart in Rage, dass ihnen gar nicht einfällt, nach Ursachen, Interessen zu fragen. Alle Betrügereien, Gaunereien, kriminelles Handeln gegen Interessen von Dieselfahrern, gegen alle, die letztlich dafür aufzukommen haben und zur Kasse gebeten werden, die erzeugen nicht annähernd den Volkszorn, wie es Umwelt-, Klimaschutz oder die Umwelthilfe erfahren, die solches aufdecken und von den Regierenden Strafen und Verantwortlichkeit für kriminelles Handeln fordern. Ein SUV-Verbot passt bestens in die Stimmungsmache. Das Sündenbockspiel funktioniert nicht nur mit den Asylsuchenden bestens und bietet täglich neue Aufreger. Hat schon jemand mal die Cum-Ex-Gauner als Sündenböcke vorgestellt? Roland Winkler, Aue

25 Prozent wählen Klimaleugner

„Nicht alles, was AfD-Wähler stört, ist fiktional“,

taz vom 6. 9. 19

Ich habe eine Woche lang Kommentare zu den Wahlen in Brandenburg und Sachsen gelesen: nicht einer, der beunruhigt darüber ist, dass 25 Prozent der Wähler Klimaleugner gewählt haben. Damit sind wir nur noch einen Faktor 2 von Brasilien und den USA entfernt. Greta und Luisa haben also noch viel Arbeit, denn die Menschen machen gerade, was den Lemmingen angedichtet wird.

Hermann Karcher, Sankt Augustin

Angela Merkel schuftet jetzt bei Lidl

„Letzter Warnschuss: Nach den Wahlen versuchen sich alle in Erklärungen“, taz vom 4. 9. 19

„Mein Opa glaubt tatsächlich daran, dass Angela Merkel von Berlin aus das Angebot im Lidl-Markt bestimmen kann.“ Ein köstlicher Satz! Stimmt: Es gibt immer noch Bürger/innen, die irgendwie an die Politik glauben. Es kann doch nicht so schwer sein, zu begreifen, dass die Politik die wesentlichen Anforderungen der Wirtschaft erfüllen muss, sonst wird mit Arbeitsplatzabbau gedroht. Und die Wirtschaft erfüllt und weckt nur die größtenteils höchst fragwürdigen Wünsche der KonsumentInnen. Die Politik ist nicht in der Lage, die wachsende Arm-Reich-Schere zu bremsen, schon gar nicht zu schließen. Es ist beruhigend, festzustellen, dass die, welche uns regieren, eigentlich gar kein Volk brauchen. Volker Freiesleben, Köln

Windkraft: Betroffene beteiligen

„Nicht in meinem Garten: Kommentar zum Windgipfel“,

taz vom 6. 9. 19

Guten Morgen, es gäbe viel mehr Zustimmung der Betroffenen, wenn sie am Geschäft beteiligt würden! Reißen sich auch dieses Geschäft die großen Stromkonzerne unter den Nagel, versuchen die Landbewohner ihren Ohnmachtsgefühlen mit allen Mitteln Ausdruck zu verleihen – ist doch eigentlich ganz einfach zu verstehen und zu verändern, Herr Altmeier!

Nicola Peters-Geiger, Bad Nauheim

Das Wort Rechtsruck beschönigt …

„Gefährliche Sichtbarkeit“, taz vom 3. 9. 19

Leute, ich kann dieses von euch ständig gedankenlos benutzte Wort nicht mehr sehen – es hat gar nichts geruckt. Die Tendenzen sind seit Langem deutlich zu sehen. Also bitte! Danke!

Burkhard Daams, Düsseldorf

Chaos ist das falsche Wort

„Bei den Grünen ist die Hölle los“, taz vom 9. 9. 19

Bei der SPD gibt es ein buntes Kandidat*innen*rennen, und bei den basisdemokratischen Grünen soll das „Chaos“ ausbrechen, nur weil es mehr als ein Kandidat*innen*paar für den Vorsitz geben soll? Velofisch auf taz.de