Imamausbildung fast startklar

Islamische Theologie an der Humboldt-Uni: Verbände stimmen Professuren zu

Das Institut für Islamische Theologie der Humboldt-Universität nimmt weiter Gestalt an. Der Institutsbeirat, dem Vertreter von Islamverbänden angehören, habe die Liste der Anwärter für die Besetzung von fünf der sechs Professuren bestätigt, teilte die Universität am Montag mit. Über die Senatsverwaltung für Wissenschaft soll nun der Ruf erfolgen.

Der Beirat kann bei der Besetzung seine Zustimmung aus religiösen Gründen verweigern. An dem Institut sollen ab dem Wintersemester Imame und Religionslehrer ausgebildet werden. Bis Ende August lagen 350 Bewerbungen vor.

Bestätigt wurde die Besetzung der Stellen für islamische Religionspädagogik und praktische Theologie, islamisches Recht, islamische Philosophie, islamische Ideengeschichte der postklassischen Periode (1200–1800) und Vergleichende Theologie. Das Verfahren zur Professur für islamische Textwissenschaften sei noch nicht abgeschlossen.

Um den Beirat hatte es Streit gegeben. Kritiker hatten der Universität vorgeworfen, keine Vertreter des liberalen Islam in das Gremium berufen zu haben.

Dem Beirat gehören ein Vertreter der Islamischen Föderation in Berlin, der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands sowie des Zentralrats der Muslime in Deutschland an. Dazu kommen zwei Wissenschaftler islamischen Glaubens sowie – mit beratender Stimme – zwei Vertreter der Humboldt-Universität: Vizepräsidentin Inés Obergfell und der frühere EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber. (dpa)