was macht die bewegung?
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Donnerstag, 5. September

Die problematische Nutzung von DNA in der PolizeiarbeitDie Bundesregierung will die Strafprozessordnung grundlegend erweitern. Neben Einschnitten in Beschuldigten- und Verteidigungsrechte sollen sogenannte erweiterte DNA-Analysen eingeführt werden. Damit wäre die Polizei befugt, menschliche DNA-Spuren auf mögliche Augen-, Haut- und Haarfarbe sowie Alter ihrer Träger:innen zu untersuchen. Dieses „genetische Phantombild“ wird in der Wissenschaft als ungenau und gefährlich kritisiert. Diese und andere Themen werden im Aquarium vor dem endgültigen Beschluss der Strafrechtsreform mit Expert:innen und Aktivist:innen diskutiert. 19.30 Uhr, Skalitzer Straße 6

Die imperiale Lebensweise vs. Klimagerechtigkeit

Grundsätzlich sind sich sowohl in Expert:innenkreisen als auch in der breiten Öffentlichkeit (fast) alle einig, dass Klimaschutz hohe Priorität besitzt. Dennoch sind die bislang umgesetzten politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen äußerst zahm. Die globalen Treibhausgasemissionen und der Ressourcenverbrauch steigen weiter an. Wie ist diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu erklären? Einen Erklärungsversuch bietet das Konzept der imperialen Lebensweise, das in letzter Zeit in Bewegungskreisen und von kritischen Wissenschaftler:innen diskutiert wird – heute im Café Cralle. 20 Uhr, Hochstädterstr. 10 a

Samstag, 7. September

Rechte im Osten?Dietmar Wolf bespricht in einem Vortrag im Mehringhof die Entwicklungen rechter Gruppierungen und Parteien in ostdeutschen Bundesländern. Eingegangen wird dabei auf die gesellschaftlichen Umbrüche in der ehemaligen DDR und deren Folgen. Was haben Massenarbeitslosigkeit und Treuhandpolitik mit dem starken Aufkommen von Nationalismus und Rassismus nach 1990 zu tun? Wie ist heute die soziale Frage in diesem Zusammenhang zu bewerten? 13 Uhr, Gneisenaustraße 2 a

Weitere Termine finden Sie auf: www.taz.de/bewegung

Kiezkulturfeierei gegen faule Birnen

Illustration: Donata Kindesperk

Selbstorganisiert, unkommerziell, von und für Nachbar:innen – so geht das Weisestraßenfest. Es entstand durch das Engagement vieler Menschen, die mehr oder weniger eng zum Dunstkreis der in der Weisestraße ansässigen Kiezkneipe Syndikat gehören. Die gibt es mittlerweile seit 34 Jahren. Im letzten Jahr verlängerte die neue Hauseigentümerin, die Pears Global GmbH, aber nicht den Mietvertrag. Das Kneipenkollektiv blieb einfach drin und recherchierte hinter dem Firmennamen ein ausbeuterisches Briefkastenfirmen- und Immobiliengeflecht. Dennoch steht zum 29. Oktober der Räumungsprozess der Kneipe ins Haus. Nachbar:innen, Kneipengäste und Aktivist:innen wollen sich so einfach aber nicht verdrängen und ihre Kiezkultur zerstören lassen. Aus diesem Grund organisieren alle gemeinsam erneut das Weisestraßenfest als Ort zum Zusammenkommen, für gemeinsame Widerstandsstrategien, zum lustvollen Protestieren, Informieren und Feiern. 7. 9., Weisestraße, 14–22 Uhr