Schuld sind immer die anderen

Zum Glück steht man ja nicht allein auf dem Platz. So hatte Dortmund gleich zwölf gute Erklärungen für das enttäuschende 1:1 beim 1.FC Nürnberg. Erstens: Schiedsrichter Tobias Welz. Der habe dem Meister, so dessen Trainer Jürgen Klopp, „alles weggepfiffen“. Die anderen elf Schuldigen waren die Nürnberger, die angeblich eine verkappte Manndeckung gespielt hätten.

Sicherlich spielte der FCN nicht eben den allermodernsten Fußball, aber Dortmund muss sich schon die Frage gefallen lassen, warum man mit der drückenden Überlegenheit so wenig anfangen kann. 418 Pässe brachten die Dortmunder zum Mitspieler, nur 152 die Nürnberger.

Tatsächlich aber entwarfen die Franken eine Blaupause, wie man Dortmund taktisch lahmlegt: Deren Spiel beruht darauf, mit großem Laufaufwand in der gegnerischen Hälfte den Ball zu erobern und mit schnellem Umkehrspiel in den Strafraum zu gelangen. Wenn der Gegner sich aber weigert aufzurücken, haben Klopps Mannen Probleme, ihn auszuspielen. So hat man gute Chancen, gegen Dortmund nicht zu verlieren. Das Gewinnen aber bleibt schwer. Die Folge: Dortmund ist seit nun 30 Bundesligaspielen ungeschlagen.