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: Gelbe Karten für Trainer

Erstmals werden an diesem Spieltag Trainer verwarnt. Welch Respektlosigkeit!

Wer die Debatten über die prekären Arbeitsverhältnisse von Bundesligatrainern in den letzten Monaten verfolgt hat, den muss erstaunen, dass sich nicht schon längst Amnesty International eingeschaltet hat. Seit jeher wird auch vom schwächsten Glied in der Kette gesprochen, von dem man sich im Fall des Misserfolgs gern ­verabschiedet. Aber zuletzt beklagten die Trainer, dass sie nun gar Erfolge nicht mehr vor der Arbeitslosigkeit schützen können. Dieter Hecking und Bruno Labbadia führten ihre Klubs in die internationalen Wettbewerbe und mussten dennoch gehen. Das Wort „Respektlosigkeit“ war plötzlich in aller entsetzter Munde.

Und als sei dies nicht schon Bürde genug, hat sich die DFL eine weitere Schikane ausgedacht. Trainern darf wie jedem gewöhnlichen Profifußballspieler die Gelbe oder Rote Karte gezeigt werden. Eine Spielsperre folgt nach vier Gelben Kartons. Der Paderborner Trainer Steffen Baumgart sah als Erster Gelb an diesem Spieltag, als er sich wutentbrannt sein Käppi vom Kopf riss. Düsseldorfs Coach Friedhelm Funkel wurde ebenso sanktioniert.

„Schwachsinnig“ nannte das Baumgart, nicht mal Emotionen dürfe man zeigen. Das exklusive Recht auf Pöbeln, Toben und Stänkern wird den armen Würsten auch genommen. Noch so eine Respektlosigkeit. (jok)