meinungsstark
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Es gibt Hoffnung!

„Gönnt uns bitte auch mal gute Nachrichten“,

taz-Leserbrief des Tages vom 2. 9. 19

hierzu meine entdeckung: mir ging es genauso wie der leserin, bis ich vor einem jahr auf Good News aufmerksam wurde. hier werden weltweit aus allen nachrichten die guten herausgefiltert und veröffentlicht. man kann sich den newsletter bestellen. hervorragend. diese infos geben mir das gefühl, dass die welt nicht nur aus mord und totschlag, lug und betrug besteht. es gibt noch hoffnung. Good News sei dank.

Sibyll Bachthaler, Berlin

Incredibly British

„Proteste gegen den britischen Premier: ,Stoppt den Putsch‘“, taz vom 1. 9. 19

Thank you, Mr Johnson, für die Fortsetzung dieser unnachahmlichen britischen Komödie. Auch für die Fundgrube der Kabarettisten. Thank you! Rudolf Mittendorfer, München

Sanktionen gegen Agrarbarone

„Mercosur-Vertrag ohne Strafen für Umweltverstöße“, taz vom 29. 8. 19

Das Freihandelsabkommen Mercosur ist dreifacher ökologischer Selbstmord:

Es fördert Umwelt und Klimaschäden auf beiden Seiten des Atlantiks sowie dazwischen: Zunahme an Rodungen und energieintensivem Agribusiness in Südamerika, zunehmende CO2 Emissionen auf dem Atlantik durch mehr Schiffstransporte, sowie Existenzvernichtung der Kleinbauern in Europa durch vermehrte Billigimporte von Fleisch, Geflügel, Zucker und anderem.

Dabei können und sollten Kleinbauern unter den richtigen Rahmenbedingungen das Rückgrat einer gesunden Ökologie bilden. Genau das war ein Hauptfazit des Weltklimarat-Sonderberichts zur Landnutzung Anfang August: Die Bekämpfung der Erderhitzung lässt sich in diesem Bereich nur durch eine radikale Agrarwende, also durch eine naturnähere Landwirtschaft und das Ende der Waldzerstörung stoppen. Wenn EU-Kommission und Bundesregierung tatsächlich glauben, dass die Agrarbarone Brasiliens, angetrieben von Herrn Bolsonaro, durch einen Vertrag ohne Sanktionsmöglichkeiten bei Umweltverstößen künftig zu Umweltlämmern werden, dann glauben sie noch an den Weihnachtsmann.

Sie verschenken mit offenen Augen unsere Zukunft, die Zukunft meiner Kinder und Enkel, um kurzfristig ein paar mehr Autos und ein bisschen mehr Chemie exportieren zu dürfen. Solche Handelspolitik ist in Zeiten der Welterhitzung mehr als nur traurig oder fahrlässig.

Aber wenigstens wird dabei klar, liebe EU-Kommission, liebe Bundesregierung, wem ihr dient.

Mark Lawrence, Stuttgart

Ehingen und Liebherr

„Stadt Ehingen nach Schlecker-Insolvenz: Das Leben nach der Pleite“, taz vom 1. 9. 19

Eine Reportage zu diesem Thema sollte nicht wichtige Fakten ausblenden:

1. Schlecker war als Arbeitgeber ein „Bösewicht“, der ständig vor Gericht stand wegen gravierender Missachtung von Arbeitnehmerrechten. Nachzulesen in vielen taz-Artikeln vor 2012. Das Zitat des Ehinger Oberbürgermeisters: „Für die Region war Schlecker ein guter Arbeitgeber“, darf nicht unkommentiert in einer solchen taz-Reportage stehen.

2. Die Stadt Ehingen ist wirtschaftlich „total“ abhängig von der Firma Liebherr. Ein Artikel mit der Unterüberschrift „Was wurde aus der Stadt Ehingen?“, der diesen Umstand mit keiner Silbe erwähnt, unterschlägt eine wesentliche Information über die tatsächlichen Verhältnisse. Demzufolge verläuft er sich dann auch im Lamentieren über ausgefallene Spenden.

3. Der Schlusssatz über die Abhängigkeit einer Stadt von einem Unternehmen gleicht einer Persiflage vor dem Hintergrund der Liebherr-Abhängigkeit der Stadt Ehingen.

Baptist Kaufmann, Ravensburg