Jugend raucht elektrisch

„Schulbus“-Studie: Der Trend unter jungen HamburgerInnen geht zu E-Zigarette und E-Shisha

21 Prozent gaben an, sich in den letzten 30 Tagen mindestens eine Zigarette angesteckt zu haben.

Zur E-Zigarette haben im letzten Monat 12 Prozent gegriffen, zur E-Shisha 14 Prozent.

Neues Suchtpotenzial bei Mädchen sind Social-Media-Plattformen wie Instagram.

Von Carlotta Kurth

Immer weniger Jugendliche in Hamburg rauchen Tabak. Aber immer mehr dampfen E-Shisha und E-Zigaretten. Dies geht aus der „Schulbus“-Studie 2018 hervor, die Theo Baumgärtner, Sucht-Referent der Gesundheitsbehörde, am Dienstag vorstellte. Etwas mehr als 1.000 Hamburger SchülerInnen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren wurden zu ihrem Suchtmittelgebrauch befragt. Seit 2004 erhebt die Fachstelle für Suchtfragen „Sucht.Hamburg“ alle drei Jahre Zahlen.

Gründe für die sinkenden Raucherzahlen seien unter anderem die Änderung des Abgabealters von 16 auf 18 Jahre sowie die steigenden Tabakpreise. Auch weil es seit 2015 E-Zigaretten und E-Shishas auf dem Markt gibt, greifen weniger Jugendliche zur Zigarette und kaufen stattdessen die elektronische Variante.

Ob das aber wirklich die gesündere Lösung ist, sei unklar, betont Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storck (SPD) und fordert ein Werbeverbot für beide Varianten. Auch weil E-Zigaretten und E-Shishas für Jugendliche womöglich den Einstieg in den Nikotinkonsum begünstigten.

Abermals positiv ausgefallen seien die Umfrageergebnisse rund um den Alkoholkonsum. Dieser bleibe auf ähnlich niedrigem Niveau wie bei der letzten Befragung 2015. Das sogenannte „Binge Drinking“ ,von dem man spricht, wenn jemand mehr als fünf alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit trinkt, sei sogar leicht zurückgegangen.

Auch der Cannabis-Konsum scheint sich wenig verändert zu haben. So hätten 2018 14 Prozent der Jugendlichen angegeben, in den letzten 30 Tagen gekifft zu haben. 2015 seien es 12 Prozent gewesen.

Sowohl Baumgärtner als auch Prüfer-Storck betonen, dass es bei Prävention und Aufklärung widerspruchsfreier Botschaften bedarf. Somit sei es kontraproduktiv, Kampagnen gegen den Cannabis-Konsum zu starten und gleichzeitig den Konsum für Erwachsene zu legalisieren.

Neben den Suchtmitteln Drogen, Tabak und Alkohol wurden den Jugendlichen ebenfalls Fragen zum Umgang mit dem Internet gestellt. Auffällig sei hier, wie Mädchen-Social Media-Plattformen nutzen. Es wird von einer „missbräuchlichen“ bzw. „problematischen Nutzung“ gesprochen, die seit 2012 signifikant angestiegen sei.