Ministerin fordert Zuschussrente

RENTE Von der Leyen warnt vor deutlich höherem Armutsrisiko. Viele Senioren erwarte trotz Vollzeitarbeit ein Lebensabend auf Hartz-IV-Niveau

BERLIN dapd/afp | Nach neuen Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums bleibt vielen Arbeitnehmern ab 2030 nur eine Rente etwa in Höhe der Grundsicherung – Hartz IV – von 688 Euro. Das gelte schon für Beschäftigte, die 2.500 Euro brutto im Monat verdienen und 35 Jahre Vollzeit gearbeitet haben.

Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) wirbt deshalb für eine Zuschussrente. „Es steht nicht mehr und nicht weniger als die Legitimität des Rentensystems für die junge Generation auf dem Spiel“, so von der Leyen.

In der FDP stoßen diese Pläne auf Ablehnung. „Die gesetzliche Rente muss sich auch zukünftig an den eingezahlten lohnbezogenen Beiträgen orientieren. Eine Umverteilung unter den Beitragszahlern verbietet sich darum für uns Liberale“, sagte FDP-Generalsekretär Patrick Döring dem Onlineportal des Spiegels.

Auch in der CDU gibt es Widerstand gegen eine Zuschussrente. „Wir sollten so ehrlich sein und über den Systemwechsel zu einer steuerfinanzierten Grundrente für alle diskutieren. Der Rest ist dann private Vorsorge“, sagte der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn.

Linksfraktionschef Gregor Gysi forderte derweil Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, das Thema Rente zur Chefsache zu machen. Es müsse einen „Rentengipfel bei der Kanzlerin“ geben, sagte Gysi.

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