piwik no script img

meinungsstark

Was ist die Pointe?

„Nasa-Astronautin Anne McClain – Hackerin aus dem All“, taz vom 26. 8. 19

Was ist bei diesem Artikel die Nachricht? Dass man Online-Banking auch aus dem All betreiben kann? Dass Raumanzüge für den Außeneinsatz geschlechtsspezifisch konstruiert sind? Dass es von der weiblichen Version nur ein Exemplar auf der ISS gibt? Oder dass es auch bei der Auflösung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften Streit um Geld und Sorgerecht geben kann? Alle diese Dinge weiß man entweder, oder man kann sie sich denken, oder man muss sie nicht wissen. Warum räumt die taz dem Raum ein? Würde sie das auch tun, wenn es sich um einen männlichen Astronauten handelte? Ich denke, die Pointe ist die Häme im letzten Satz. Die würde bei einem Mann nicht funktionieren. Matthias Knuth, Hattingen

Der kleine Laden von nebenan

„Kampf um den Biomarkt“, taz vom 12. 8. 19

Ein trauriges, aber altbekanntes Phänomen aus dem Einzelhandel, das jetzt auch den vermeintlich „guten“ Handel mit Bioprodukten erwischt hat. Es läuft immer nach dem gleichen Muster ab. Ich habe die Erfahrung im Buchhandel gemacht. Die kleinen, inhabergeführten Läden machen durch ihren Einsatz und ihr Engagement die Firmen bekannt und groß. Irgendwann springen die großen Ketten auf das bewährte Modell mit diesen Artikeln auf und erkämpfen sich durch ihre Marktmacht beste Konditionen. Der kleine Laden von nebenan wird aber jetzt von den Zulieferern, die er durch seine Arbeitskraft etabliert hat, im Stich gelassen. Irgendwann schließen die kleinen Bio-Buch-Lebensmittel-Bekleidungs-etc.-Läden und die Innenstädte verwaisen oder ähneln einander immer mehr.

Die Politik müsste Zonen mit Gebietsschutz schaffen. Dort darf dann in einem bestimmten Umkreis kein anderer Markt oder Laden mit ähnlichem Angebot eröffnen. Auf „der grünen Wiese“ sollten Bedingungen für Ketten und Konzerne verschärft werden. Zudem müssten die Zulieferer sich verpflichten, allen am Ort ansässigen Firmen die gleichen Rabatte zu gewähren. Der Einzelhändler müsste versuchen, noch mehr Alleinstellungsmerkmale zu bieten – neue Produktsegmente oder exklusiver Service. Schließlich müssen sich alle bei jedem Handeln bewusst sein, dass alles mit allem zusammenhängt und jeder noch so kleine Einkauf große ökonomische Auswirkungen hat. Christoph Schneckenaichner, Stuttgart

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen