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: Viele Fragen, viele Antworten

Immerhin zwei von drei Fragen werden im Durchschnitt beantwortet. So lautet das erste Fazit des Hamburger Internetforums www.kandidatenwatch.de nach zehn Tagen. Genau 232 Fragen haben BürgerInnen an die Hamburger BundestagskandidatInnen aller Parteien gerichtet (Stand: gestern, 18 Uhr), 144 davon wurden einer Antwort gewürdigt. Am begehrtesten ist mit Abstand der Eimsbütteler SPD-Kandidat Niels Annen, an den fast jedes zehnte Anliegen gerichtet wurde. Und der Neuling, der erstmals für den Bundestag antritt, ist emsig: 22 Fragen und 22 Antworten ergeben ein hundertprozentiges Ergebnis. Das erreichen nur noch vier weitere KandidatInnen, wenngleich auf deutlich niedrigerem Niveau: Stephanie Iraschko-Luscher (FDP, Nord, 11:11), Krista Sager (GAL, Mitte, 8:8), Leif Schrader (FDP, Mitte, 5:5) und Annens direkter Konkurrent Till Steffen (GAL, Eimsbüttel, 5:5). Als gleichfalls ebenso begehrt wie auskunftsfreudig mögen auch noch anzusehen sein: Olaf Scholz (SPD, Altona, 15:13), Jürgen Klimke (CDU, Wandsbek, 14:12) und Antje Blumenthal (CDU, Mitte, 19:10). Ein Beispiel daran nehmen könnte sich eigentlich CDU-Landeschef Dirk Fischer, der nach einem Vierteljahrhundert als Volksvertreter erneut in Nord kandidiert: 13 Fragen stehen 0 Antworten gegenüber. Als ähnlich mailfaul erweisen sich auch die sechs KandidatInnen von der Linkspartei.PDS. Zusammen kommen sie auf nur vier Antworten bei immerhin 20 Auskunftsersuchen. Als erfreulich mag hingegen gelten, dass den sechs KandidatInnen der NPD lediglich eine einzige Frage gestellt wurde. Erfolglos. SMV