Konkurrenz am Ballermann

Die Russen haben Geld, machen klasse Urlaube an Mittelmeerstränden – und das finden deutsche Pauschalurlauber gar nicht gemütlich. Der „Stern“ ist schwer alarmiert!

Es regnet aus Eimern in diesem Sommer in Europas Norden – doch selbst die Welt der deutschen Pauschaltouristen im Süden ist nicht mehr in Ordnung. Das weiß der Stern in seiner jüngsten Ausgabe – und preist dies alarmiert gar auf der Titelseite: „Die Russen kommen“. Die Story einer beleidigten Urlaubergruppe – der Deutschen nämlich. Sie randalierten, diese Russen, seien roh und hätten keine Umgangsformen. Da scheint sich der Deutsche doch wiederzuerkennen: Er hat das selbst durchgemacht, damals in den Siebzigern, als man die Stammtische ans Mittelmeer verlegte. Die Russen („gebaut wie ein T-34-Panzer“) schütteten außerdem, wie mies, Trinkgeld aus, was von Deutschen nicht überliefert ist.

Die Wahrheit von russischen Stränden ist: Alles nicht so etepetete wie in Grömit oder St. Peter-Ording, aber freundlich, fröhlich. Kurzum: Die Deutschen sind neidisch – und dumm. In Frankfurt (Oder) sind sie sogar so rassistisch, dass sie in den reichen Russen nicht mal Binnenmarktankurbler erkennen – und so deren Konsum nach Berlin umleiten. Die Wahrheit ist auch: In Sotschi, in Jurmala (der russisch dominierte Teil von Lettland) lässt sich sehr gut mit Russen am Strand auskommen. Sie laden einen zum Beachvolleyball ein, ältere Frauen bieten Suppe an, auch wenn man ihre Sprache nicht spricht. Na sdarowje! JAF