Mord im Parkhaus

GEWALT Die Polizei fahndet nach einem Mann, der Samstag einen 46-Jährigen erschossen haben soll

Vor den Augen mehrerer Zeugen habe der junge Mann seine Waffe gezückt

Die Meldung der Polizei am Sonntagnachmittag war eher dürr: Ein 46-jähriger Bremer sei rund 24 Stunden zuvor in einem Parkhaus in der Innenstadt erschossen worden. Weiter hieß es: Ein etwa 20-jähriger Mann, der von den Überwachungskameras während der Tatzeit gefilmt wurde, werde als Tatverdächtiger gesucht. Die Staatsanwaltschaft lobte 3.000 Euro Belohnung für Hinweise aus, die zur Ergreifung und Verurteilung des Täters führen. Offenbar war die Fahndung in den Stunden nach der Tat erfolglos. Bundesweit verbreitete die Polizei ein Foto der Überwachungskamera von dem mutmaßlichen Täter.

Das Opfer sei nach dem Einkaufen in der Bremer City zu seinem Auto gegangen, so die Polizei. „Dort ging plötzlich ein Mann auf den 46-Jährigen zu und feuerte mehrere Schüsse aus einer Handfeuerwaffe auf ihn ab“, erklärte Andreas Weber, Leiter der Kriminalpolizei Bremen. Vor den Augen mehrerer Zeugen habe der junge Mann seine Waffe gezückt und aus nächster Nähe auf den Geschäftsmann geschossen. „Die Ermittler gehen auf Grund der rücksichtslosen Vorgehensweise des Täters davon aus, dass er über eine hohe kriminelle Energie verfügt.“

Eine Raubtat könne nicht ausgeschlossen werden, erklärte die Polizei. Die Bild-Zeitung zitierte gestern aber auch den Leiter der 15-köpfigen Mordkommission mit den Worten: „Ein vierstelliger Bargeldbetrag war nach den tödlichen Schüssen ebenso noch vorhanden wie auch teurer Schmuck“, den der Erschossene offenbar gerade gekauft hatte. Der lebensgefährlich getroffene Mann verstarb laut Polizei trotz sofortiger Rettungsmaßnahmen kurze Zeit später im Krankenhaus. Die Polizei schließt einen Auftragsmord oder eine Beziehungstat nicht aus. Es soll sich beim Opfer nach Bild-Angaben um den ledigen Kaffeefahrten-Veranstalter Jörg H. aus Horn-Lehe handeln. KAWE