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Hajo Schiff Hamburger KunsträumeTradition im Erneuern, Geduld und Hoffnung

Kaum vorstellbar, dass es schon zehn Jahre her ist: Am 22. August 2009 wurde in einer gut geplanten und bis zuletzt geheimgehaltenen Aktion das Gängeviertel von Künstlern friedlich besetzt. Nun kann dieses Wochenende dort groß gefeiert werden, zumal nun vor Kurzem auch alles endgültig durch einen Erbbaurechtsvertrag mit der Künstlergenossenschaft gesichert wurde.

Schon 150 Jahre alt ist Hamburgs wichtigste Kunstinstitution, die Kunsthalle. So kann der seit Anfang August amtierende neue Direktor Alexander Klar gleich einige Jubiläumsausstellungen eröffnen. Die textlastige Dokumentation der Kunsthallengeschichte, betitelt „Beständig. Kontrovers. Neu“, ist schon zugänglich, die große Feier mit drei weiteren Ausstellungen und freiem Eintritt findet aber erst am nächsten Wochenende statt. Das ist dann der Auftakt zu einer kunstintensiven Septemberwoche, in der es am Montag im Kunsthaus um hybride Identitäten gehen wird, am Donnerstag die Saisoneröffnung der Galerien in der Admiralitätstraße gefeiert wird und Freitag für die Galerien im Kontorhausviertel.

„Komm in die Gänge“ ist zum Motto des Gängeviertels geworden, Kunst auf Behördengängen gibt es schon länger. Kommenden Donnerstag präsentiert sich die Ateliergemeinschaft der Speicherstadt mit elf Künstler*innen im Rathaus: Auf dem Flur der SPD-Fraktion wird Lili Fischer dann auch eine „Vorstellung der Rathaus-Ratten“ betitelte Aktion zeigen.

Ganz ohne Eröffnungstrubel und Feierei kommt eine alte Kunst aus Tibet aus: Seit vorgestern streuen vier Mönche ein farbiges Sandmandala zu Ehren Avalokiteshvaras, des Buddhas des Mitgefühls. Sonntagnachmittag wird das in meditativer Arbeit im Museum an der Rothenbaumchaussee 64 erstellte Werk dann wieder rituell zerstört werden.

Mehr auf die Zukunft ist die Kunst in der Fabrik der Künste am Kreuzbrook gerichtet. Die Initiative „FuturZwei“ wendet sich dagegen, dass alle Utopien von Dystopien abgelöst worden sind. Das Wanderprojekt „In Zukunft. Möglichkeitsräume.“ besteht auch in seinen Stop in Hamburg aus zahlreichen intermedialen Positionen und einem vielseitigen Begleitprogramm (www.in-zukunft.org).

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