Verständigung über Fluglärm

Brandenburg möchte mehr Ruhe am Flughafen BER, Berlin kommt dem Mitgesellschafter entgegen

Berlin, Brandenburg und der Bund als Eigentümer der Flughafengesellschaft haben am Donnerstag bei einer Gesellschafterversammlung in Potsdam über Fluglärm diskutiert.

Brandenburg forderte bislang ohne Erfolg eine stärkere Beschränkung für Nachtflüge, nun signalisiert Berlin ein Entgegenkommen für die frühe Morgenstunde ab 5 Uhr. „Es hat sich gezeigt, dass wir hier möglicherweise Spielraum für Maßnahmen haben, mit denen die wirtschaftliche Situation des Flughafens nicht maßgeblich beeinträchtigt wird“, teilte Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) am Donnerstag nach dem Treffen mit. Dies solle die Flughafengesellschaft mit den Airlines besprechen und analysieren. Für den BER ist ein Flugverbot von Mitternacht bis 5 Uhr vorgesehen. In den Randzeiten, zwei Stunden davor und eine Stunde danach, ist die Zahl der Flüge begrenzt. Dieser gerichtlich bestätigte Rahmen müsse ausgestaltet werden, sagte Kollatz.

„Das beinhaltet, dass der Zeitrahmen von 5 bis 6 Uhr genutzt und unter Schallschutzaspekten mit wenigen Flugbewegungen möglichst ab 5.30 Uhr die Wirtschaftlichkeit wichtiger Bereiche sichergestellt wird – wie beispielsweise Landungen von Interkontinentalflügen.“

Um den Flughafen Tegel dagegen hat das Ende von Air Berlin und ihren Langstreckenverbindungen den Fluglärm etwas gesenkt. Die durchschnittliche Lärmbelastung lag im vergangenen Jahr tagsüber bei 64,9 Dezibel, wie aus einem aktuellen Bericht der Flughafengesellschaft hervorgeht. Der sogenannte Dauerschallpegel lag damit ein halbes Dezibel niedriger als im Vorjahr. Nachts waren es 56,2 Dezibel, 1,3 Dezibel weniger als ein Jahr zuvor.

Der heute größte Flughafenkunde Easyjet nutze zwar die gleichen Flugzeuge wie Air Berlin, aber bei vergleichsweise lärmarmen Flugverfahren, heißt es in dem Bericht. Am Flughafen Schönefeld blieben die Schallpegel nahezu gleich. (dpa)