produkttest: Sklavenfreie Schokolade
„100 Prozent sklavenfrei“ – das ist mal ein drastisch formuliertes Produktversprechen. Tatsächlich ist der Einsatz von (Kinder-)Sklaven auf Kakaoplantagen ein Problem, und bei „Fair Trade“ hört halt keiner mehr hin. Zudem ist Teun van de Keuken, der Gründer von „Tony’s Chocolonely“, Journalist, und als solcher weiß er, was eine knackige Headline ausmacht.
Das Ergebnis kostet pro Tafel von immerhin 180 Gramm stolz-faire 3,30 Euro. Die probierten Sorten, „Karamell Meersalz“ (mit 32 % Kakao), „Mandel Meersalz“ (51 %) und die Oktoberfestsorte „Brezel Toffee“ (42 %), schmeckten zudem so rich, als hätte man eine weitaus größere Menge Kakao komprimiert – gar nicht unbedingt mein Geschmack (ich mag’s eher süß), aber schon irgendwie geil.
Nervig ist hingegen das Layout der Tafel. „Aufgeteilt in ungleichmäßige Stücke“ soll sie „alle Konsumenten an die unfaire Profitaufteilung innerhalb der Wertschöpfungskette“ erinnern. Okay! Aber durch die Asymmetrie ist sie auch ziemlich krümelig. Michael Brake
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