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Stephanie Grimm hört auf den Sound der Stadt

Was wäre die Berliner Konzertlandschaft ohne amSTARt? Seit 20 Jahren veranstaltet Ran Huber Konzerte unter diesem Namen, oft in der Nische und immer mit Herzblut und Pop­appeal. Auf diese stetige Bereicherung der hiesigen Subkultur muss angestoßen werden. Anfang Oktober wird im Rahmen des Festivals „Berlin bleibt! Stadt, Kunst, Zukunft“ eine Geburtstagssause im Hebbel am Ufer stattfinden. Am Donnerstag kann in familiärem Rahmen vorgeglüht werden, im Bornholm II, einem Kleingärtner-Vereinshaus (ab 16 Uhr, Ibsenstr. 20, Eintritt frei, Spenden erwünscht). Auftreten wird unter anderem die Berliner Instrumental-Combo Ziguri, die sich nach einer halluzinogenen Peyote-Substanz benannt hat. Das trancige Trio um den Krautrocker Günter Schickert existierte zunächst von 1987 bis 1997 und fand 2011 wieder zusammen.

Am Freitag gibt es mit Fee Kürten aka Tellavison eine tolle Künstlerin zu erleben, die übrigens auch schon mal von amSTARt an den Start gebracht wurde. Das One-Woman-Projekt bereichert die achte Ausgabe von „ICH BRAUCHE EINE GENIE“ mit einer berückenden Mischung aus Krautrock, Techno und Synthie-Pop. Bei der immer erlebenswerten Reihe in der Kantine Berghain (Am Wriezener Bahnhof, 19.30 Uhr, 10 €) werden regelmäßig Berliner Musikerinnen gefeaturet, eingerahmt von Lesungen und DJ-Sets. Dort an diesem Abend außerdem zu erleben: Elke Brauweiler (ehemals bei Paula), die das Kunstlied neu erfindet, und das Dream-Pop-Trio Moon Gear.

Wie sieben Brüder, allesamt Söhne des Jazz-Trompeters Kelan Phil Cohran, zusammen auf einer Bühne klingen, lässt sich am Samstag im Gretchen (Obentrautstr. 19–21, 20.30 Uhr, 23 €) erleben. Zusammen sind sie das Hypnotic Brass Ensemble und führen Jazz-Bläser und knallige HipHops-Beats zusammen. Damon Albarn nahm die Band seinerzeit von der Straßen weg unter Vertrag, Erykah Badu und Mos Def waren so begeistert, dass sie mit ihnen auf Tour gingen. Auch Barack Obama wollte sie vor langer Zeit einmal einkaufen, doch das Ensemble lehnte dankend ab.

Am Sonntag gibt es noch ein Geburtstagskonzert. Der in Kambodscha geborene Cellist Sonny Thet, der später in der DDR studierte, führt Khmer-Fünfton-Musik mit Jazz und europäischer Klassik zusammen und ist damit in sehr unterschiedlichen Zusammenhängen unterwegs. Jetzt feiert er im Maschinenhaus in der Kulturbrauerei gleich doppelt: 65 Lebensjahre und ein halbes Jahrhundert auf der Bühne. Eingeladen sind auch ein paar Wegbegleiter. (Knaackstraße 97/Sredzkistraße 1, 19.30 Uhr, 25 €).

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