Kinder, geht spielen!

In Berlin-Kreuzberg ist die Böckhstraße jetzt Spielstraße. Wenn auch nur mittwochnachmittags im Sommer. ExpertInnen verraten ihre besten Straßenspielideen

Foto: Llado M./plainpicture

Man braucht einen Schuhkarton. Wenn’s so einer mit Klappe ist, muss man die Klappe abschneiden. Dann den umdrehen, dass innen hohl ist, dann muss man auf der breiten Seite, auf der längeren Seite, drei verschieden große Törchen reinmachen, über das kleinste schreibt man 10, über das mittlere schreibt man 5 und über das allergrößte 3 (Punkte). Und dann muss man versuchen, da reinzumurmeln. In einem bestimmten Abstand. Und wenn man gut ist, kann man den Abstand weiter machen.

Martin, 10 Jahre

Iztop

Alle stellen sich in einen Kreis, und einer hat den Ball. Der ruft dann den Namen einer Mitspielerin oder eines Mitspielers. Derjenige muss versuchen, den Ball zu fangen, der absichtlich ziemlich hoch geworfen wird. ­Während er also versucht, den Ball zu fangen, rennen alle ­anderen weg und bleiben stehen, sobald er den Ball gefangen hat. Der Fänger ruft dann laut „­Iztop!“ und versucht, jemanden abzuwerfen. Schafft er es, darf er weiterspielen, schafft er es nicht, muss er raus, und der nicht Abgeworfene ist an der Reihe.

Melis, 11 Jahre

Bombe

Bombe kann man mit mehreren Kindern spielen, mindestens mit drei. Zuerst zählt man aus, wer anfängt. Alle stellen einen Fuß in die Mitte, einer zählt aus: „Punkt. Drei Polizisten pissen in die Ecken, einer pisst vorbei, und du bist frei!“ Wer als Letzter übrig bleibt, fängt an. Er macht die Augen zu und zählt bis 15. Die anderen ticken ihn an und verstecken sich. Wenn der Fänger fertig gezählt hat, darf er drei Schritte machen und die Augen öffnen. Wenn er einen Mitspieler sieht, ist der raus. In der nächsten Runde ruft der Fänger „Bombe!“, schließt die Augen und zählt bis 14, die anderen ticken ihn an und verstecken sich. So geht es weiter, bis alle gefunden sind. Elsa, 9 Jahre

Fußball

Man muss Rasen pflanzen oder besser Kunstrasen nehmen. Man müsste ein Spielfeld mit zwei Seitenlinien, Mittellinie und zwei Strafräumen sprühen, die Straße breiter machen und Tribünen bauen für 100 Zuschauerplätze. Da muss man zwar ein paar Häuser abreißen, aber egal. Und einen Bratwurststand! Max, 8 Jahre

Spiegelticker

Einer ist Fänger, die anderen haben 5 oder 10 Sekunden Auslaufzeit, da laufen sie weg. Dann macht der Fänger die Augen auf und muss versuchen, einen der anderen anzuticken. Wenn er es geschafft hat, muss der andere stehen bleiben. So, wie er ist. Er darf sich nicht bewegen. Jemand anderes muss versuchen, ihn ganz schnell zu berühren – genau so, wie der andere stehen geblieben ist. Wie ein Spiegel. Er muss ihn berühren, dann ist der andere wieder frei. Wenn der Fänger alle gefangen hat, hat er gewonnen. Wer zuerst getickt wurde, ist dann dran. Marlen, 6 Jahre

Steh-Geh

Da ist einer Fänger (oder zwei oder drei, je nachdem, wie viele man ist). Wenn der Fänger einen antippt, sagt er „Steh“, und man bleibt stehen. Es gibt zwei Varianten. Die eine ist: Die noch nicht gefangen sind vom Fänger, klatschen einen ab. Und die andere Variante, die wir immer in der Schule spielen: Man steht so (breitbeinig), und die krabbeln einem unter den Beinen durch. Und dann ist man wieder frei, wenn man abgeklatscht ist oder einer durchgekrabbelt ist. Und der, der einen abgeklatscht hat oder unten durchgekrabbelt ist, sagt am besten „Geh“. Deswegen Steh-Geh. Milan, 8 Jahre