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Deal zwischen KKR und Springer steht

Bislang haben nach Angaben von Springer „27,8 Prozent des Grundkapitals das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot von KKR an alle Aktionäre von Axel Springer angenommen“. Damit ist die Mindestannahmeschwelle von 20 Prozent deutlich überschritten, weitere AktionärInnen können noch bis Mitternacht am 21. August ihre Anteile zum Preis von 63 Euro pro Aktie „andienen“.

Durch den KKR-Einstieg will Springer dreierlei erreichen: Es wird Kapital für künftige Expansionen klargemacht und Axel Springer SE wird als börsennotiertes Unternehmen verschwinden. Außerdem will man wohl auch von anderen Synergien profitieren. Der ehemalige Sat.1-Mann Fred Kogel baut für KKR gerade so etwas wie ein audiovisuelles Standbein auf, für das sich KKR eine Reihe von Produktionsfirmen, Vertriebsgesellschaften und die Telemünchen-Gruppe des Medienunternehmers Herbert Kloiber zusammengekauft hat. Springer spielt derlei Absichten herunter, doch Kloiber sagte dem Wiener Kurier, „wenn Axel Springer von der Börse genommen werden wird und die Tele München Gruppe mit den drei, vier weiteren Erwerbungen integriert worden ist, dann wird sich aus dem Ergebnis vielleicht eine Strategie ableiten lassen“.

Die Strategie bei KKR ist schon klar und sorgt bei Springer-MitarbeiterInnen nicht nur für gute Laune: Finanzinvestoren steigen ein, um später wieder mit sattem Gewinn auszusteigen. KKR hat das beim TV-Konzern ProSiebenSat.1 von 2006 bis 2014 schon mal vorgemacht: Der Laden wurde auf Profit getrimmt, Sat.1 zog von Berlin nach München und von „Inhalt“ konnte im Programm dann kaum noch die Rede sein.

Springer hat nun angekündigt, ein neues Beteiligungsprogramm für die Belegschaft aufzusetzen. „Uns ist bei Axel Springer immer wichtig gewesen, dass möglichst alle Mitarbeiter profitieren, wenn wir als Unternehmen erfolgreich sind“, zitiert Meedia eine Konzernsprecherin. Steffen Grimberg

Türkisches Nachrichten-portal doch nicht gesperrt

Ein türkisches Gericht hat die Anordnung zur Sperrung der Nachrichtenseite Bianet aufgehoben. Erst am Dienstag war bekannt geworden, dass die linksalternative Website, die vor allem über Menschenrechtsverletzungen berichtet, mit 135 anderen Internetadressen blockiert werden soll. Anwältin Meriç Eyüboğlu erklärte nur einen Tag später, dass die Website wohl „aus Versehen“ auf einer schwarzen Liste gelandet sei. (afp)