Lücken im Familiennetz

Zentrales Problem in allen Kommunen ist der Mangel an Betreuungsplätzen für Kleinkinder. Bislang gibt es in NRW für rund fünf Prozent ein Angebot. Der Bedarf liegt je nach Umfrage zwischen 20 und 50 Prozent. Die neue Regierung hat in ihrer Koalitionsvereinbarung zwar angekündigt, dass sie „gemäß der bundesgesetzlichen Vorgaben“ die Betreuungssituation zu verbessern gedenke, doch nur unter der Voraussetzung, dass sich der Bund an den Kosten beteilige.Im Ruhrgebiet wird zur Zeit in einem vom Land finanzierten Modellprojekt in den Städten Oberhausen, Herten, Bottrop, Gelsenkirchen und im Kreis Unna kommunales Familienmanagement entwickelt. Sozialforscher haben durch umfangreiche Befragungen die aktuellen Lebenslagen der Familien vor Ort erfragt. Außerdem testen die Verwaltungen ein Computersystem, in dem Daten über Familien aus allen Verwaltungsbereichen zusammengeführt werden. Bis Mitte nächsten Jahres sollen so Konzepte zur Verbesserung der Familiensituation entwickelt werden. Im Kreis Unna finden bereits jetzt so genannte Familien-Konferenzen statt, in denen sich freie Träger regelmäßig mit städtischen austauschen. MIB