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Life in Stills Israel 2011, R: Tamar Tal (engl./hebr. mit deutschen Untertiteln)

Im Fokus des Dokumentarfilms stehen Ben Peter und seine Oma, Miriam Weissenstein. Beide zusammen betreiben ein Fotohaus in der Allenbystraße in Tel Aviv-Yafo. Miriam Weissenstein ist als Kind 1921 mit ihrer Familie in das damalige britische Mandatsgebiet Palästina eingewandert. Mit dem Fotografen Rudi Weissenstein, ihrem verstorbenen Mann, hat sie in den 40er-Jahren das Fotohaus aufgebaut. Im Schaufenster, überall wo der Blick hinfällt, hängen, liegen Abzüge seiner, ihrer Fotos, Fotobücher. Der restliche Platz ist gefüllt mit Ordnern und Schubladen voller Negative. Ein Archiv über die (Vor-)Geschichte Israels und der Stadt Tel Aviv. Eine fantastische Fundgrube von großem ideellem Wert.

Rudi Weissenstein war der einzige Fotograf, der bei der klandestin vorbereiteten Unabhängigkeitserklärung Israels am 15. Mai 1948 eingeladen war. Von ihm ist die Aufnahme David Ben-Gurions, wie der unter einem Porträtfoto Theodor Herzls stehend feierlich die Gründung des neuen Staates proklamiert. Die unersetzbaren Negative dieser Fotos bewahrt Miriam Weissenstein bei sich zu Hause auf.

Die Regisseurin Tamar Tal hat bereits 2003 den Abschlussfilm ihres Studiums über Miriam Weissenstein gedreht. Das über Jahre aufgebaute Vertrauensverhältnis kommt „Life in Stills“ zugute. Es tut gut, einen so warmherzigen, so offenen Blick auf ihr alltägliches Leben in Tel Aviv ermöglicht zu bekommen. Mit ihrer Schroffheit, seiner Suche nach Anerkennung.  GASTON KIRSCHE

Läuft im Abaton, Salvador-Allende-Platz 3, und im Koralle, Kattjahren 1, beide in Hamburg