NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Die Ausgangslage in „Was bleibt“ ist denkbar simpel: Mama Gitte (Corinna Harfouch) hat zum Familientreffen gerufen. Also sammelt Marko (Lars Eidinger) in Berlin seinen kleinen Sohn Zowie (Egon Merten) bei der ehemaligen Lebensgefährtin auf und steigt in den Zug nach Westdeutschland. Da ist die moderne Elternvilla mit viel Naturstein und bodentiefen Fenstern zur Terrasse raus, da ist der Alt-68er Vater Günter (Ernst Stötzner), der als Verleger offenbar gut verdient, und der jüngere Bruder Jakob (Sebastian Zimmler), der sich gerade als Zahnarzt etablieren will. Vater Günters Erklärung, er wolle seinen Verlagsanteil verkaufen und fortan das Leben genießen, wird schnell von Mutter Gittes Nachricht übertrumpft, sie nehme die Psychopharmaka nicht mehr, die man ihr seit 30 Jahren verschreibt. „Was bleibt“ folgt aber nicht unbedingt den eingefahrenen Spuren des Familiendramas. Die Konflikte, die sich strudelartig daraus ergeben, werden nicht etwa sorgsam entwickelt und dann gelöst, sie werden eher seziert, zur Betrachtung bloßgelegt, wenn auch der Ausgang der Laborergebnisse im Ungewissen bleibt. Man versteht, warum Hans-Christian Schmids Regie-Handschrift oft als „klinisch“ beschrieben wird. In 11 Kinos