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brief des tages

FDP & RWE: Zwecklügen

„NRW hält Wald für sicher“, taz vom 5. 7. 19

Als Geologe kann ich die im Artikel getroffene Aussage von Andreas Pinkwart (FDP), die Wasserversorgung der Bäume sei sicher, bei 50 Meter Abstand zur Geländekante, nur als Zwecklüge einstufen. Es ist aus geologischer und hydro-geologischer Sicht eine Falschbehauptung, dass es so noch funk­tio­nierende Wasserhaushalte im Boden der Bäume geben könnte.

Ich lese im Gutachten des Geologischen Dienstes des Landes: „Das Grundwasser kann durch die Pflanzenwurzeln im Hambacher Forst nicht erreicht werden.“ Weiter: „Der Boden ist nur zeitweise, in der Regel in den Wintermonaten, wassergesättigt.“ Und: „Die Wasserversorgung der Pflanzen im Hambacher Forst ist alleine durch die Niederschläge und deren Speicherung im Boden gewährleistet.“ Das heißt: Im Sommer (Extremwetter, Hitzestress, Dürre) verrecken die Bäume, weil der Niederschlag ausbleibt und das Grundwasser von der RWE um Zehnermeter (Aussage des Gutachtens) unter die Bäume abgesenkt wurde. Da steht für mich ganz klar: Die RWE tötet den Wald. Für ein paar Silberlinge Judaslohn verrät diese Bande meine Zukunft, mein Land, unsere Erde. Irreversibel.

Dietmar Wilkens, Duisburg

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