Zopfgretels neueste Idee
Jetzt sollen wir auch noch Wohnraum reduzieren
Palastfoto: ap
Die neueste Theorie der Klima-Aktivsten: Wir verbrauchen alle zu viel Wohnraum. Jeder Mensch soll sich auf kleinere Wohneinheiten beschränken, um das ökologische System zu retten. Aber was heißt das? Sollen wir alle in eine Klosterzelle mit WLAN ziehen? In eine Steinzeithöhle mit Induktionsherd? In eine japanische Schlafzelle – aufgeräumt bis zur totalen Gesichtslosigkeit? Da wird Beschränkung leicht zur Beschränktheit.
Wo bleibt der berühmte Freiraum? Wo die Luft zum Atmen im Oberstübchen? Hinter der neuesten Klimarettungstheorie steckt eher ganz altes puritanisch, pietistisches Gedankenleergut: Das Diesseits muss karg sein, bedeutet ein Leben in Askese, erst im Jenseits bekommen wir genug Platz auf Wolke sieben. Die Freiheit des Einzelnen interessiert da nicht die Kakaobohne.
Verschwendung gilt als Todsünde. Wage es ja kein Mensch zu verlangen, er brauche eine eigene Bibliothek, ein Musikzimmer oder gar einen Spieleraum! Spiele sind Teufelswerk! Tanzen ist Satanslust! Wer durch seinen höchstpersönlichen Tanzsaal tobt, ist beherrscht von Dämonen. Holt die Fackeln, brennt das Haus der Hexe nieder!
Was zählt, ist gottesfürchtiges Beten, spärliches Essen und erholsamer Schlaf, um am nächsten Tag mit erneuerter Schaffenskraft die Arbeit in der Zelle anzugehen. Hauptsache, das Klima ist gerettet. So geht bitteres Leben im Schwedenstil! Kein Wunder, dass sich die Krimischweden in ihren kiefernholzgetäfelten Wohnschuhschachteln so grausam gegenseitig abmurksen.
Soll doch die Zopfgretel in ein Klo ohne Fenster ziehen. Sie kennt’s ja nicht anders. Es wird aber dereinst der Tag kommen, da werden wir als Bittsteller vor der mächtigen Klimakönigin auf die Knie fallen und sie flehentlich anrufen: „Geben Sie, wenn schon nicht Gedanken-, so doch wenigstens Wohnfreiheit, Greta!“ Oder können wir bereits heute etwas tun? O ja! Unsere bescheidene Hütte soll mindestens hundert Räume haben. Baut Paläste für alle! Baut Schlösser für die Vernunft!
