Carsharing boomt

MOBILITÄT Im Städtevergleich der Carsharer liegt Karlsruhe vorn. Auto seltener ein Statussymbol

BERLIN taz | Die Carsharing-Angebote der Autokonzerne, die mit großen Flotten in Metropolen drängen, sind zurzeit bei interessierten Stadtbewohnern ein großes Thema. In Vergessenheit gerät dabei allerdings, dass die klassischen Carsharer seit Jahren in vielen Städten erfolgreich präsent sind – und kräftig wachsen. Darauf weist jetzt der Bundesverband Carsharing hin, in dem die traditionellen Anbieter organisiert sind, und untermauert dies mit einem Carsharing-Städtevergleich. Bundesweiter Spitzenreiter bei den klassischen Anbietern ist Karlsruhe mit 1,76 Carsharing-Autos pro 1.000 Einwohner, gefolgt von Stuttgart mit 0,58 Fahrzeugen, Es folgen Freiburg, Köln und Mannheim. Zum Vergleich: Die besten fünf Städte mit neuen Angeboten durch große Autokonzerne sind Düsseldorf mit 0,77 Carsharing-Autos pro 1.000 Einwohner, danach Berlin mit 0,44, auf den weiteren Plätzen Hamburg, München und Hannover.

Karlsruhe bleibt auch auf Rang eins, wenn man bei der zweitplatzierten Stadt, Düsseldorf, die Quoten von alten und neuen Carsharing-Anbietern zusammenrechnet. Dann hat Düsseldorf 0,91 Carsharing-Autos pro 1.000 Einwohner. Was aber macht den Erfolg der Karlsruher aus? „Da stehen an allen Knotenpunkten Fahrzeuge, außerdem wirkt sich der gute öffentliche Nahverkehr begünstigend aus“, sagt Gabi Lambrecht vom Carsharing-Bundesverband. Mit dem Städtevergleich wollen die traditionellen kleinteiligen Anbieter dem Eindruck entgegenwirken, dass die neuen Anbieter aus der Autoindustrie ein sehr viel umfangreicheres Angebot auf die Beine stellen. „In sechs von zehn erstplatzierten Carsharing-Städten sind die neuen Anbieter nicht vertreten.“

Die Zahl der Carsharing-Nutzer wächst nach Verbandsangaben jährlich um 20 Prozent, Tendenz steigend. Der Grund dafür: Die Statussymbole junger urbaner Menschen seien „eher moderne Kommunikationsmittel, nicht mehr das eigene Fahrzeug“, so Verbandschef Willi Loose. ROT