Bahnindustrie beklagt Auftragsflaute

BERLIN taz | Die Wirtschaftskrise ist bei der deutschen Bahnindustrie angekommen. Zwar seien die Umsätze im ersten Halbjahr 2009 aufgrund des hohen Auftragsbestands um über 11 Prozent gestiegen. Die neu eingehenden Aufträge hätten aber im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Viertel abgenommen. Das berichtete der Verband der Bahnindustrie (VDB) gestern auf seiner Halbjahrespressekonferenz in Berlin. Vor allem aus dem Ausland würden deutlich weniger Schienenfahrzeuge nachgefragt. Hier ist das Auftragsvolumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 44 Prozent gesunken. Die Nachfrage im Inland ist dagegen leicht gestiegen. Angesichts der rückläufigen Auftragslage, bewertete Klaus Baur, Präsident des VDB, die mittelfristigen Geschäftsaussichten für die Branche als kritisch. Die Zahl der Beschäftigten sei zwar im Moment mit etwa 45.000 stabil, es seien aber weniger Leiharbeiter beschäftigt. Vor allem in mittelständischen Betrieben gebe es zunehmend Kurzarbeit. Ein Arbeitsplatzabbau könne nicht ausgeschlossen werden. Baur forderte die Bundesregierung auf, den Bahnsektor stärker zu unterstützen, etwa durch einen Koordinator für Bahntechnologie und Schienenverkehr. CBR