DAS WETTER: CENTI

Als Centi, das Fünfcentstück, in seiner Jugend frisch aus der Prägemaschine der Bundesdruckerei plumpste, da lag eine glänzende Zukunft vor ihm. Es glitzerte und funkelte und träumte davon, die Welt zu sehen und zu erobern. Es malte sich aus, wie es den Mächtigen dabei half, noch mächtiger zu werden, es träumte von Rennpferden und schnellen Autos, von schönen Frauen und Luxusyachten – o, es freute sich so sehr auf seine Zukunft. Aber das ist schon lange her. Heute liegt Centi zusammen mit einem verlorenen Fahrradschlüssel, einem abgelaufenen Monatsticket und unzählbaren Staubmäusen unterm Sofa. Nicht mal der Staubsauger sorgt für Abwechslung, weil er nie vorbeischaut. Centi fühlt sich nutzlos und vergessen. Und das ist es ja auch.