Nordpol: Stimmenfang

Endspurt. Bis zum 18.9. muss alles gesagt, das letzte Parteiprogramm verteilt sein. Die taz nord beobachtet die tägliche Inszenierung auf der Wahlkampfbühne.

Wenn Joschka Fischer kommt, um im norddeutschen Wattenmeer zu waten, dann schreiben alle darüber. Bei Claudia Roth dagegen: Funkstille. Dabei war die Grünen-Parteivorsitzende genauso tapfer an der Küste unterwegs wie der Noch-Außenminister. Am Sonntag schoss sie am Strand bei Kiel auf eine Torwand, und wenn sie nicht geschossen hat, dann hat sie wenigstens zugeschaut. Am Abend dann diskutierte sie mit dem Schriftsteller Matthias Politycki über „Politik und Kunst“. „Im Streitgespräch wird heftig diskutiert. Fragen, die Künstler und Politiker bewegen“, das steht in Claudia Roths Wahlkampftagebuch. Haben sich Roth und Politycki etwa gestritten? Flogen die Fetzen? Ging Mobiliar zu Bruch? Nein, keine Sorge: „Beiderseits wird die Wechselwirkung von Politik und Kunst betont“, heißt es weiter. Uff. Das war knapp.