Lehrer in Hamburg
: Weniger Stellen, mehr Köpfe?

In Hamburg gibt es immer weniger Lehrer. Wie aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage der schulpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion, Britta Ernst, hervorgeht, waren am 1. August 2005 noch 13.540 Lehrerstellen besetzt – rund 100 weniger als zum Jahresbeginn. „Seit dem Jahr 2000 bis heute sind 600 Lehrerstellen abgebaut worden. Dabei ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler um über 7.000 auf heute 224.877 angewachsen“, kritisiert Ernst. Der Senat habe die Zahl der Lehrerstellen in Hamburg auf den Stand vor 1990 zusammengestrichen und „zeigt damit erneut, dass Bildung ihm nichts wert ist“. Immer weniger Lehrer müssten immer größere Klassen unterrichten. Auch sei der Senat einmal mehr beim „Wortbruch“ erwischt worden: Hatte er doch, noch unter FDP-Bildungssenator Rudolf Lange, versprochen, es werde Anfang August 2005 13.900 Lehrer in Hamburg geben.

„Es ist nicht so, dass Lehrerstellen verschwinden“, hält Bildungsbehördensprecher Alexander Luckow dagegen. Bei der Zahl von 13.540 handele es sich um die mit Lehrern besetzten Stellen. Von den anvisierten 13.900 seien 81 eingespart worden, davon wiederum 64 als vorweggenomene Effizienzeinsparung bei der Berufsschulreform und 17 für den städtischen Sicherheits- und Ordnungsdienst (SOD). Weitere 31 Stellen seien für den „Haus- und Krankenunterricht“ bei Rebus abzuziehen. Weitere 88 Stellen gingen in die Aufstockung der Sozialpädagogenstellen bei den nunmehr täglich fünfstündigen Vorschulklassen und die Aufstockung ebensolcher Stellen an den Integrativen Regelschulen. Die verbleibende Differenz von den nunmehr 13.540 zu 13.695 Stellen erkläre sich dadurch, das „circa 80“ für die Finanzierung der Altersteilzeit freigehalten und „rund 100“ für die Einstellung von Erziehern und Sozialpädagogen an den 30 neuen Ganztagsschulen verwandt würden. „De facto“, so Luckow, nehme „die Zahl der Köpfe an den Schulen sogar zu“. kaj