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Drift

D 2017; R: Helena Wittmann;D: Theresa George, Josefina Gill

Der Film beginnt auf der winterlichen Insel Sylt: Zwei Freundinnen verbringen ein Wochenende zusammen, unterhalten sich, warm angezogen, auf dem Balkon der Ferienwohnung, gehen spazieren am Strand. Das erzählt Regisseurin Helena Wittmann unter Verzicht auf eine Dramaturgie im herkömmlichen Sinne. In langen, statischen Einstellungen rücken die beiden Frauen langsam an den Rand – das Meer, der Strand und der Horizont nehmen mehr und mehr Raum ein. Irgendwann machen die beiden sich dann auf viel größere Reisen: Die eine kehrt von Hamburg zurück in ihr Heimatland Argentinien, die andere überquert auf einem Segelboot von der Karibik aus den Atlantik.

Fr, 19 Uhr, Metropolis, Hamburg

Shortbus

USA 2016; R: John Cameron Mitchell; D: Raphael Barker, Lindsay Beamish

Eine der großen Herausforderungen des Kinos besteht darin, Sex ebenso explizit darzustellen wie das mit Gewalt gelingt – ohne aber gleich pornografisch zu werden. Michael Winderbottom hat sich bei „9 Songs“ daran verhoben, vielleicht, weil er Angst vor der eigenen Courage bekam; wodurch der Film zu einem lustlosen Experiment verkam. John Cameron Mitchell gelingt dagegen diese Quadratur des Kreises: Er zeigt, wie komisch die Menschen beim Beischlaf sein können.

Sa, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg

Die rote Linie – Vom Widerstand im Hambacher Forst

D 2019; R: Karin de Miguel Wessendorf

Man kann diesen Film als politisches Lehrstück ansehen. Oder als eine moderne Geschichte vom Kampf Davids gegen Goliath. Seit 2015 begleitet die Filmemacherin Menschen, die sich gegen den Braunkohletagebau im Revier und die Vernichtung des Hambacher Forstes zur Wehr setzen: Waren es zuerst nur einzelne Rebellen, die nicht ernst genommen wurden, ist der Protest längst überregional bekannt – und die Rodung vorläufig gestoppt.

Mo, 19 Uhr, Universum, Braunschweig

Die Näherinnen

D 2010; R: Biljana Garvanlieva

Ist in New York etwa das Taxifahren für manche*n Künstler*in traditionell ein Brotjob, halten sich in der mazedonischen Stadt Stip mit ihrer Textilindustrie viele Kreative als Näherinnen über Wasser. Immerhin gibt es so für die Frauen Arbeit, während die meisten Männer arbeitslos sind – eine Situation, die viel Konfliktpotenzial birgt. Der 23-Minuten-Film ist nun im Rahmen eines Symposiums zu sehen, das die 2006 gegründete Kieler Gesellschaft für Filmmusikforschung (www.filmmusik.uni-kiel.de) an der dortigen Christian-Albrechts-Universität ausrichtet.

Fr, 18.30 Uhr, Kino in der Pumpe, Kiel

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