Schnell ins Konzert

Erneut sei an dieser Stelle auf die tolle Konzertreihe Songs & Whispers hingewiesen, die ab Freitag nächster Woche in unseren Gefilden unterwegs ist, zunächst in einem Örtchen mit dem romantischen Namen Zur Waldschmiede in Schwanewede. Dort spielen The Cedar aus Bristol und Bath gediegenste, zwischen feinherb und verspielt arrangierte Americana und Indie-Folk, instrumentiert mit Ukulele, Glockenspiel, Banjo, Akkordeon und was nicht noch, mit einem Timbre gesungen, das angenehm an Savoy Grand erinnert, von denen es übrigens bald endlich wieder neue Musik gibt.

Auch gediegen: Die Musik von Jan Garbarek, der wie kaum ein anderer den skandinavischen Jazz geprägt hat. Der ist am Mittwoch ab 20 Uhr in der Glocke zu sehen. Allerdings könnte es mit den Karten knapp werden. Und auch, wer zu Maximo Park möchte, sollte nicht zaudern. Bands dieses Kalibers schauen schließlich nicht alle Tage in Bremen vorbei. Bis nächsten Freitag sind allerdings noch ein paar Tage Zeit. Beginn ist jedenfalls 20 Uhr, Ort des Geschehens ist das Pier 2. Sollte es nicht klappen, hätten Sie die Möglichkeit, am gleichen Abend gegen 22 Uhr bei Egotronic im Tower vorbeizuschauen. Hier werden Sie nicht nur mit knackigem Elektro-Punk versorgt, sondern auch mit ebenso prägnanten Parolen gegen Deutschland, Leitkultur, Antisemitismus und was es sonst noch so an Schlechtigkeiten gibt. Und weil es so eine schöne Steilvorlage ist: Ganz konträr dazu pflegen Status Quo am gleichen Abend in der Stadthalle Bremerhaven (ab 20 Uhr) lieber den nämlichen und nudeln unermüdlich ihre Hits wie „Rockin‘ All Over The World“ und „In The Army Now“ ab, wobei ersterer immerhin dem großen John Fogerty, der den Schinken komponiert hat (aber eben auch wirklich tolle Songs) via Tantieme ein Einkommen beschert, und zweiterer immerhin einen kritischen Gedanken schon im Titel trägt (auch wenn wir über das Stück selbst lieber den Mantel des Schweigens decken). Im Vorprogramm übrigens die Prog-Rock-Klassiker Kansas. Andreas Schnell