Nixon in China

Man mag in diesem Zusammenhang an die Pingpong-Diplomatie erinnern, mit der man in der tiefgefrosteten Welt im Kalten Krieg wenigstens kleine Aufbrüche schaffen wollte, Anfang der Siebzigerjahre. Mit Sportlern als Vorhut. Chinesische und amerikanische Tischtennisspieler, die für eine politische Annäherung von Rotchina und den USA vorneweggeschickt wurden, und ihnen folgte dann schließlich auch Richard Nixon im Jahr 1972 mit seinem Besuch in der Volksrepublik. Womit erstmals ein US-Präsident China besuchte. Um Mao Zedong wenigstens mal die Hand zu schütteln. Schon Entspannungspolitik. Und auch große Oper, die dann John Adams Mitte der Achtzigerjahre geschrieben hat mit „Nixon in China“. Eine Oper, die der an der Minimal Music geschulte Komponist „teils als Epos, teils als Satire, teils als Parodie staatsmännischer Posen und teils als ernsthafte Untersuchung historischer sowie philosophischer Themen und sogar Gender-Fragen“ versteht. Heute Abend wird er sie in der Philharmonie selbst dirigieren, es spielt das BBC Symphony Orchestra, bei der Berliner Erstaufführung von „Nixon in China“ im Rahmen des Musikfests Berlin.

■ „Nixon in China“: Philharmonie, Herbert-von-Karajan-Straße 1. Montag, 19 Uhr. 15–60 €