Studis warten auf Wohnheimplätze

HOCHSCHULEN Fast 900 Studierende stehen laut Studentenwerk auf der Warteliste für ein freies Zimmer im Wintersemester – nur die Hälfte von ihnen wird jedoch voraussichtlich eines bekommen

Die Berliner Wohnheime platzen aus allen Nähten. 881 Studenten warten auf ein freies Zimmer oder Apartment – „Das ist ein neuer Rekord“, sagte der Sprecher des Berliner Studentenwerks, Jürgen Morgenstern. Außerdem verschärfe sich der Wohnungsmarkt für Studenten. „In den beliebten Innenstadtbezirken können sie kaum noch bezahlbare Wohnungen finden“, erklärte der Sprecher.

„Über 20 Jahre war die Wohnungssituation für Studierende in Berlin relativ entspannt. Erst seit gut zwei Jahren ist die Nachfrage erheblich gestiegen, eine Warteliste musste eingeführt werden“, berichtete er. In den kommenden Tagen könnten noch weitere Nachfragen kommen. Im Wintersemester, das im Oktober beginnt, gibt es traditionell mehr Studenten als im Sommersemester. Mitte September 2011 hätten 850 Studenten auf der Warteliste gestanden.

Morgenstern rechnet damit, dass im Herbst nur etwa jeder zweite Student einen der raren Wohnheimplätze ergattert. „Die anderen müssen sich eine Wohnung suchen oder bei Freunden oder Verwandten unterkommen“, sagte der Sprecher. Berlin habe nur rund 9.500 Wohnheimplätze. Dort kämen gut sieben Prozent der Berliner Studenten unter. In Thüringen und Baden-Württemberg sei die Quote fast doppelt so hoch, sagte Morgenstern.

Das Studentenwerk würde gern neue Plätze schaffen. „Aber das ist eine Frage, in der uns auch das Land Berlin unterstützen muss“, erklärte er. Darüber hinaus versuche das Werk, den existierenden Bestand zukunftsfähig zu gestalten. Dazu gehöre die Modernisierung ebenso wie die energetische Sanierung, sagte Morgenstern.

Im Schnitt kostet ein Platz in einem Berliner Studentenwohnheim 188 Euro im Monat. Die Preise variieren je nach Lage und Ausstattung. Einen Anspruch haben Studenten von staatlichen sowie einiger privater Hochschulen, mit denen das Studentenwerk Verträge abgeschlossen hat. (dpa)