südwester: Voll verschleiert
Religionsausübung ist erlaubt, solange die Grundrechte anderer nicht verletzt werden. Inwieweit Grundrechte von Studierenden oder Dozenten durch die Anwesenheit einer gesichtsverschleierten Person beeinträchtigt werden, war dem Kieler Landtag schleierhaft. 20 der von ihm angeschriebenen Gruppen sind gegen ein Verbot, etwa ein Dutzend dafür. So auch „Terre des Femmes“. Ein Verbot sei wichtig, um den Einfluss fundamentalistischer Islam-Auslegungen nicht zu stärken. Der südwester weiß: Dafür braucht es kein Gesetz. Seit jeher wissen wir Menschen auszugrenzen, ob mit oder ohne politische Legitimation. Jeder Niqab-Trägerin religiöse Propaganda zu unterstellen, ihr Dienstleistungen zu verweigern und sie, wie es die Alevitische Gemeinde Kiel fordert, ganz aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen – all das ist in einer so freien Gesellschaft wie der unseren ja längst möglich.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen