Eindeutiges Jein für Vertriebene

Die umstrittene Ausstellung „Das Jahrhundert der Vertreibungen“ des Bundes der Vertriebenen (BdV) soll ihr Domizil in der katholischen St.-Michael-Kirche in Mitte erhalten. Die Eröffnung sei Ende 2006 geplant, teilte die Kirchengemeinde gestern mit. Das Projekt, in der Kirchenruine auch das „Zentrum gegen Vertreibungen“ einzurichten, wurde hingegen auf Intervention von Erzbischof Georg Sterzinsky zunächst auf Eis gelegt. Pfarrer Alfons Kluck betonte, die Gemeinde hätte von sich aus mit dem BdV weiter verhandelt. Sie würde das Zentrum gern aufnehmen, auch brauche sie die Mieteinnahmen. Kluck sagte, es dürfe nicht der Eindruck entstehen, die katholische Kirche sei gegen die Vertriebenen. Gegen das vom BdV geplante Zentrum in Berlin gibt es in Osteuropa Widerstand. Kritiker befürchten, die Vertriebenen wollten sich als die eigentlichen Opfer des NS-Krieges darstellen. Auch die Bundesregierung ist gegen das Zentrum, bei der Union findet es hingegen Unterstützung. DPA, TAZ

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