LESERINNENBRIEFE
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Konsumenten mitverantwortlich

■ betr.: „Nerzzüchter klagen gegen Tierschutz“, taz.nord vom 30. 9.  2012

Es ist schlimm und befremdlich, mit was für einer Methode Nerzfarmer versuchen, weitere Nerze in Schuhkarton-großen Käfigen zu halten, damit im Herbst wieder Pelz in Deutschlands Einkaufsgassen zu kaufen ist. Würde niemand mehr Kleidung mit Pelz kaufen, gäbe es diese Farmen seit Jahren nicht mehr. FLORIAN RUDE, Berlin

Spät gehandelt

■ betr.: „Wenn Arbeit krank macht“, taz.nord vom 31. 8. 2012

In ihrem Artikel heißt es am Schluss : „Das Asbestproblem hatte auch zur Gründung der Beratungsstelle (der Arbeitnehmerkammer) geführt. Ehrenamtlich hatte sie Rolf Spalek schon seit 2005 betrieben.“ Nein, Rolf Spalek hat die Beratung in Angelegenheiten der Berufskrankheiten schon seit 1997 betrieben. Im Frühjahr 2011 wurde diese Beratungsstelle endlich von der Arbeitnehmerkammer übernommen, nachdem die Politik jahrelang nicht die Notwendigkeit einer solchen Beratung gesehen hatte. REINHARD JUNG, Bremen

Der falsche Gegner

■ betr.: „Unliebsame Konkurrenz“, taz.nord vom 7. 9. 2012

Die taz hat nichts Wichtigeres zu tun, als der Kirche fortgesetzt eins überbraten zu müssen. Allein in der Freitagsausgabe wird zunächst mal dem grundlegenden Prinzip des Pro-Contra-Kommentars widersprochen, indem bei der vom Vatikan boykottierten Ökumene ausschließlich Contra-Positionen abgedruckt werden. In der taz.nord folgt im „südwester“ die grobe Satire(?)-Keule, indem Schulanfänger-Gottesdienste als traumatisierend verhöhnt werden. Im Hamburg-Teil bezeichnet Jan Kahlcke die Verurteilung der Pfandsammelaktion von St. Jacobi als „Sozialpolitik auf dem Rücken der Ärmsten“, ohne auf die Grundintention der Aktion einzugehen: Ausschließliche Verwendung von Flaschen aus Privathaushalten und Verdoppelung des Erlöses bei Erfolg der Aktion – wow, echt asozial von der Kirche! Ich würde mir wünschen, dass die taz sich auf ernsthaftere Gegner konzentriert. Wenn es nicht gerade um Missbrauchsskandale geht, ist solcherart Kritik mehr als wohlfeil und trifft nicht allein die Kirche, sondern jedes Milieu, dem Gutmenschentum unterstellt werden kann. JAN HOLST, Kiel