In einem Land, das es nicht gibt

Ein britischer Kolonialbeamter zieht eine Linie auf einer Karte und erklärt sie zur Grenze zwischen Indien und Pakistan. Pakistan hat nie existiert. Aber Pakistan existiert. Und zwar nicht nur in unseren von westlichen Medien gezeichneten Vorstellungen als „das gefährlichste Land der Welt“, mit Erdbeben und Bombenanschlägen, aufgebrachten Massen bärtiger Männer, brennenden US-Fahnen, übel gedemütigten Frauen und Taliban – als Osama Bin Ladens Zuflucht. In Begleitung des fünfjährigen Ari ist eine Berliner Gruppe vergangenen März nach Pakistan gereist und präsentiert ihre Erschließung des tatsächlichen Pakistans nun in der Theaterinstallation „Pakistan [does not] exist“ aus der kindlichen Perspektive. Zwischen dokumentarischen Videos und Performances, die von Regisseur Johannes Dullin navigiert werden, soll das Publikum eine Reise durch sein eigenes Pakistan machen und Pakistan als gemeinsame Gegenwart erkennen. Heute Abend findet die Premiere in der Vierten Welt statt.

■ Pakistan [does not] exist: Vierte Welt, Adalbertstraße 4. Premiere: Dienstag 20 Uhr. Weitere Vorstellungen: 21., 27., 29. 9. Eintritt: 7–11 Euro