ARBEITERKINDER
: Nach wie vor kaum Studienchancen

BERLIN | Der Ausbau der deutschen Hochschulen hat in den vergangenen dreißig Jahren nicht zu mehr Studienchancen für Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern geführt. Das ergibt eine Studie des Mannheimer Zentrums für europäische Sozialforschung im Auftrag der Vodafone Stiftung. Noch immer seien die „Zugangswege zum Studium sozial selektiv“. Akademikerkinder verfügten über eine etwa sechsmal so hohe Chance, ein Studium aufzunehmen, als Kinder von Eltern ohne Uniabschluss, heißt es in der am Montag veröffentlichten Studie.

Zwar erwerben demnach heute deutlich mehr Arbeiterkinder eine Hochschulzugangsberechtigung als noch in den 70er oder 80er Jahren. Der Großteil der Bildungsfernen schaffe diese Berechtigung über alternative Wege, wie vor allem über FHs, Kollegs und berufsbildende Schulen. Der Ausbau der Gymnasien dagegen sei für diese Kinder „nicht zum Türöffner“ zu mehr Chancengerechtigkeit geworden. Und nur ein zunehmend geringer Anteil aus bildungsfernen Schichten mache anschließend von seiner Studienberechtigung auch Gebrauch. (dpa)