: Das Schweigen der Reflektoren: Bombodrom dient mal wieder als Wahlköder
Da heulen bei der SPD die Alarmsirenen: CDU-Kompetenzteamer Wolfgang Schäuble hat angedeutet, eine künftige Regierung Merkel werde die Bundeswehr-Pläne für das Bombodrom noch einmal „überprüfen“. Die militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide stehe „möglicherweise im Widerspruch“ zu den Interessen der Region. Ein fetter Köder fürs Wahlvolk in der Ostprignitz. Kein Wunder, dass die Sozialdemokraten scharf zurückschießen. Schäuble betreibe „Wählertäuschung“, sagt Rainer Arnold, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Noch im Juni habe die Unionsfraktion einen Verzicht auf den Luft-Boden-Schießplatz abgelehnt. Arnold kennt Schäubles Masche genau: Schließlich hatten auch seine Genossen Scharping und Struck in früheren Wahlkämpfen die Stilllegung gefordert, um dann als Verteidigungsminister das genaue Gegenteil zu betreiben. Gänzlich unbeeindruckt von diesem Streit blieben gestern die Radarreflektoren auf dem Bombodrom-Gelände (unser Bild). CLP FOTO: M. LÜDECKE